Mitteilungsblatt Nordheim
Hölderlin-Gymnasium Lauffen a.N. (Archiv)
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Bio-Lab am Hölderlin-Gymnasium
Erfasst von: | 13.05.2008 – 27.05.2008
Am Montag, den 5.5.08 war es endlich so weit. Das Bio-Lab machte nach 5 Jahren des Wartens Halt in Lauffen am Hölderlin-Gymnasium.
Bereits am Freitag, den 2.5.08 rollte der Sattelzug heran und parkte auf dem Schulhof, damit am Montag ab 9 Uhr die Schülerinnen und Schüler im Labor tätig werden konnten. 20 Schülerinnen und Schüler aus Klassenstufe 12, die Biologie gewählt hatten, durften ein gentechnologisches Praktikum durchführen. Ein Praktikum dieser Art ist in einer Schule nicht durchzuführen, da die dazu notwendigen Geräte hierfür einfach zu teuer sind. Zuerst wurde aus den eigenen Mundschleimhautzellen die DNA, der Erbinformationsträger, isoliert. Dies erfordert einige Arbeitsschritte, die sehr genau durchgeführt werden müssen. Die Praktikumsteilnehmer lernten zum Beispiel kleinste Mengen an Flüssigkeiten im Bereich von 1/100 Millilitern zu pipettieren.
Lilian Engelhardt (links) und Christina Heim beim Pipettieren
Im zweiten Teil wurde „kriminaltechnisch" gearbeitet. Mit Hilfe des „Fingerprintings", des genetischen Fingerabdrucks, wurde ein „Kriminalfall" gelöst. Dazu musste die am „Tatort" gefundene DNA mit der DNA von Verdächtigen verglichen werden. Die Menge der DNA muss im ersten Schritt in kleinere Stücke zerschnitten und anschließend vervielfältigt werden. Die erhaltene Menge Wird dann auf ein Gel aufgetragen und die DNA im elektrischen Feld nach Größe sortiert. Die erhaltenen Bandenmuster werden miteinander verglichen und ausgewertet. Dabei bedeutet ein gleiches Bandenmuster, dass es sich um das identische genetische Material handelt und somit ist der „Täter" überführt.
Nach der Mittagspause bestand für alle Schüler, Lehrer, Eltern und Interessierte die Möglichkeit die Ausstellung zum Thema Gentechnik zu besichtigen und mit den beiden Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen. Dies wurde von sehr vielen auch außerhalb der Schule Tätigen wahrgenommen, unter anderem kam auch Bürgermeister Herr Klaus Waldenberger vorbei und informierte sich auch darüber, was seine Tochter am Vormittag im Praktikum getan hatte.
Als Abschluss des Info-Tages gab es noch einen Vortrag zur „roten Gentechnik" mit anschließender Podiumsdiskussion. Rote Gentechnik ist die Anwendung der Gentechnik in der Medizin und der Pharmazie. In den nächsten Jahrzehnten wird hier sicherlich ein Fortschritt erzielt, um wirksamere Medikamente herzustellen und auch bisher unheilbare Krankheiten heilen zu können. Es ist aber noch ein langer und entdeckungsreicher Weg bis dahin. In der anschließenden regen Diskussion zielten die Fragen der Schülerinnen und Schülern hauptsächlich in den Bereich Gentechnik und Ernährung bzw. Landwirtschaft.
Der Besuch des Bio-Lab´s war aus Sicht der Schule sehr bereichernd und einige Eindrücke und Erkenntnisse werden sicher in den Biologie-Unterricht einfließen. Die „Nichtbiologen" haben einen Einblick in die Gentechnik gewonnen und können somit Informationen aus den verschiedenen Medien besser bewerten.
Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen mit dem Bio-Lab und seinen sehr freundlichen und kompetenten Mitarbeitern. Peter Spechtenhauser