Nordheim – Gestern und heute
Nordheim, dessen verhältnismäßig kleine Gemarkung (ca. 1270 ha) östlich an den Alt-Neckar stößt und sich westlich bis auf die Höhen des Heuchelbergs erstreckt, dürfte in der Zeit der fränkischen Staatskolonisation entstanden sein und ist uraltes Siedlungsgebiet, wie entsprechende Funde belegen.
Gestern – Nordheim und Nordhausen
Noch vor 1380 kam der Ort an Württemberg, bildete bis 1803 die nördliche Landesgrenze (Landgraben!) und zählte bis 1938 zum Amt bzw. Oberamt Brackenheim. Im 30-jährigen Krieg und 1693/94 durch die Franzosen wurde Nordheim wiederholt und weitgehend zerstört. 1810 fielen einem Großbrand die Kirche und 47 Gebäude zum Opfer. Nach der Eröffnung der unteren Neckarbahnlinie Heilbronn-Bietigheim im Jahre 1848 entwickelte sich Nordheim aus der alten Ortslage heraus zunächst in Richtung Bahnstation.
In den letzten Jahren wurden attraktive Neubaugebiete hauptsächlich südwestlich in Richtung Zabergäu und östlich in Richtung Heilbronn geschaffen.
Durch die Nähe zum Oberzentrum Heilbronn hat sich die einst hauptsächlich landwirtschaftlich geprägte Gemeinde schon früh zu einer beliebten Wohngemeinde entwickelt, in der aber vor allem der Weinbau noch eine große Rolle spielt. Die Erzeugnisse der Wengerter aus den Einzellagen Sonntagsberg und Gräfenberg sind wohl allen Kennern ein Begriff. Kunsthistorisch bemerkenswert ist das bischöflich wormsische Rokoko-Pfarrhaus von 1763 sowie das 1593 erbaute alte Rathaus, das einst auf jetzt zugemauerten Rundbogen stand.
Der heutige Ortsteil Nordhausen wurde im Jahre 1700 für 202 zuerst in Hessen angesiedelte Waldenser aus dem Piemont auf ehemaligen Markungsteilen von Nordheim und Hausen an der Zaber (daher der Ortsname: Nordhausen) gegründet.
Die Waldenser waren aufgrund der Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig XIV. von Frankreich und des Friedensvertrages von 1696 zwischen Frankreich und Savoyen von ihrem Landesfürsten Viktor Amadeus II. von Savoyen aus ihrer piemontesischen Heimat vertrieben worden. Nordhausen ist der jüngste der württembergischen Waldenserorte. Die Anlage des alten Ortsteils lässt deutlich erkennen, dass es sich um ein Kolonistendorf handelt. Im Zuge der Gemeindereform wurde Nordhausen am 1. Januar 1975 in die Gemeinde Nordheim eingegliedert.
Weitere Informationen über die Geschichte der Waldenser erhalten Sie auf der Internetseite des Vereins Waldenserort Nordhausen e.V. Sehenswert ist auch das Waldensermuseum, das im letzten im Stil der Ortsgründungszeit erbauten Haus in Nordhausen untergebracht ist.
Urkundlich wird Nordheim erstmals im Jahre 823 genannt, als ein gewisser Adelbold einige Mansen mit Häusern, sonstigen Gebäuden, Wäldern, Wiesen, Weiden, Mühlen usw. an das Neustift zu Worms verschenkte. Als Schreibweise für Nordheim finden sich in alten Urkunden auch die Bezeichnungen "Northeim", "Northem" usw. Im 13. und 14. Jahrhundert existierte auch ein Ortsadel in Nordheim, der sich nach dem Ort benannte.
Heute – Nordheim und Nordhauen
Zwischen den südöstlichen Ausläufern des Heuchelbergs und dem idyllischen Altarm des Neckars liegen in landschaftlich sehr reizvoller Umgebung Nordheim und Nordhausen. Doch nicht nur die attraktive Umgebung macht den Reiz der Gemeinde aus.
Günstige Verkehrsverbindungen zum Beispiel sind ein wichtiges Kriterium unserer mobilen Gesellschaft, wenn es um die Frage geht, wo man wohnen und leben will. Auch hier haben Nordheim und Nordhausen gute Karten. Die Markung grenzt direkt an die nahe Großstadt Heilbronn, die per Auto oder Bus in wenigen Minuten zu erreichen ist.
Ein großes Plus ist auch die Bahnstrecke Stuttgart-Heilbronn, an der wir liegen. Viele nutzen die schnelle und angenehme Schienenverbindung nach Heilbronn oder in die Landeshauptstadt.
Auch die Radfahrer kommen auf ihre Kosten. Topfeben und abseits der Straßen kann man entlang des Neckars in wenigen Minuten bis ins Stadtzentrum von Heilbronn radeln oder entlang ausgewiesener Radwanderwege nach allen Richtungen das Unterland erkunden.
Die Vorzüge der Gemeinde und die Ausweisung verschiedener Baugebiete in den letzten Jahren haben dazu geführt, dass inzwischen rund 8.200 Einwohner in Nordheim und Nordhausen zuhause sind.
Die Infrastruktur unserer Gemeinde hat mit der Bevölkerungszahl nicht nur mitgehalten, sie konnte sogar Schritt für Schritt ausgebaut werden. So können für beide Ortsteile ausreichend Betreuungsplätze in der Kleinkindbetreuung und Kindergartenplätze in der traditionellen Regelbetreuung wie in der Ganztagesbetreuung angeboten werden. Die Grundschule in Nordheim bietet eine Hort-und Kernzeitbetreuung von 7-17 Uhr an. Im Jugendbistro der offenen kommunalen Jugendarbeit können die Jugendlichen ihre Freizeit verbringen.
Die Bandbreite der den Einwohnern zur Verfügung stehenden öffentlichen Einrichtungen geht weiter und reicht von Sport- und Festhallen über Veranstaltungsräume bis hin zur bestens ausgestatteten Ortsbücherei. Diese steht nicht nur den Leseratten mit einer breiten Angebotspalette zur Verfügung, sondern ist auch in kultureller Hinsicht mit einem vielfältigen Angebot an Vorlesungen, Liederabenden und ähnlichen Veranstaltungen ein Mittelpunkt der Gemeinde.
An heißen Sommertagen zieht es viele Nordheimer in das zur Saison 2008 neu gebaute Freibad. Im Jahre 1939 wurde mit Hilfe von Freiwilligen an dieser Stelle das erste Nordheimer Freibad gebaut. Zuletzt saniert 1962, kam das beliebte Nordheimer Bad immer mehr in die Jahre. Mitte der neunziger Jahre beschloss der Gemeinderat eine grundlegende Erneuerung. Das „alte" Freibad wurde komplett abgerissen und an gleicher Stelle ein neues Bad gebaut, welches am 9. Mai 2008 festlich eröffnet wurde.
Über die Einrichtungen der Gemeinde hinaus ist die Palette der von den zahlreichen Vereinen angebotenen Freizeitmöglichkeiten mehr als üppig. Hier ist wohl für jeden Geschmack etwas geboten und jeder Versuch einer Aufzählung müsste zwangsläufig unvollständig bleiben. Bitte beachten Sie hierzu die Angaben der einzelnen Vereine im Internet, im aktuellen Veranstaltungskalender oder in der Informationsbroschüre der Gemeinde.
Der Höhepunkt des jährlichen Vereinsgeschehens ist unbestritten das weithin bekannte Parkfest, das von den Vereinen beider Ortsteile gemeinsam im Rathauspark in der Ortsmitte Nordheims immer am 3. Wochenende im August ausgerichtet wird.
Zu den Schwerpunkten der zukünftigen Gemeindeentwicklung gehört auch in den kommenden Jahren die weitere Sanierung des alten Ortskerns in Nordheim. Die bereits verwirklichten Abschnitte haben gemeinsam mit der Verlegung der Durchgangsstraße an den Ortsrand schon jetzt für eine deutliche Attraktivitätssteigerung und Belebung im Ortskern gesorgt.
Im Jahr 2003 war Nordheim Ausrichter einer sogenannten "Kleinen Gartenschau" im Zuge des Landesprogramms "Mehr Natur in unserer Gemeinde". Die durchgeführten Maßnahmen haben das vorhandene Potenzial an Lebensqualität und Wohnwert nochmals deutlich gesteigert. Aufgrund des überwältigenden Erfolges der Gartenschau "Blumensommer 2003" fanden in den Jahren 2004 und 2005 jeweils 17-tägige Neuauflagen statt. Daraufhin wurde vom Gemeinderat einstimmig beschlossen den Blumensommer im 2-jährigen Turnus, immer in den „ungeraden" Jahreszahlen, fortzusetzen.
Schauen Sie doch einfach mal auf die Internetseite www.blumensommer.de.
Der Teilort Nordhausen ist durch seine wunderschöne und ruhige Wohnlage sehr beliebt und in den vergangenen Jahren auf fast 1.600 Einwohner angewachsen. Die örtliche Grundschule, der Kindergarten und die Willy-Weidenmann-Halle bilden auch hier den Grundstock für eine reges Gemeinde- und Vereinsleben. Für Sanierungsmaßnahmen und die Steigerung der Wohnqualität in der Ortsmitte soll auch in Nordhausen durch die Verlegung der Durchgangsstraße aus dem Ort heraus die Grundlage geschaffen werden. Derzeit wird im Auftrag des Landes die Straße geplant und es bleibt zu hoffen, dass sie anschließend auch zügig gebaut wird. Für die anschließend geplante Sanierung des alten Ortskerns im Waldenserdorf sind die Zuschussanträge schon gestellt.