Das Waldenserzeichen Nordhausen
Das große Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger und der örtlichen Vereine während der 300-Jahr-Feierlichkeiten des Ortes im Jahre 2000 sowie die Unterstützung durch die Gemeinde Nordheim ermöglichte diese einmalige Denkmal. Unser Künstler Hermann Koziol hat mit seiner Idee dieser "Kerze" genau das Passende getroffen. In Form einer modernen Armenbibel stellen mehrere Bildtafeln, die entlang des Kerzenschaftes spiralförmig aufgereiht sind, die Geschichte der Waldenserbewegung von ihrer Gründung durch Petrus Waldus im 12. Jahrhundert bis zur Ansiedlung der Flüchtlinge in Württemberg bzw. Nordhausen zu Beginn des 18. Jahrhunderts dar.
"Lux lucet in tenebris - das Licht leuchtet in der Finsternis". Möge dieser Leitsatz der waldensischen Vorfahren den Nordhäusern zu allen Zeiten Licht und Zuversicht geben sowie an Herkunft und Leidensweg unserer Ortsgründer erinnern.
Erklärungen zur Umsetzung der Waldenserkerze
Der Künstler Hermann Koziol
Hermann Koziol wurde 1926 in Beuthen in Oberschlesien geboren und war ein deutscher Bildhauer. Nach der kriegsbedingten Vertreibung aus Oberschlesien siedelte sich Koziol in Hohenlohe an, wo er zunächst im Steinbruch arbeitete. Anschließend studierte er an der Käthe-Kollwitz-Kunstschule und bei Georg Kolbe in Berlin.
Im Jahr 1958 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Hohenloher Kunstvereins, noch im selben Jahr wurde er mit dem Hohenloher Kunstpreis ausgezeichnet.
Koziol hatte sich in den letzten fünf Jahrzehnten insbesondere durch Brunnen und Bronzeskulpturen im öffentlichen Raum einen Namen gemacht. Er lebte und arbeitete in Neuenstein.
Zu seinen bekanntesten Werken gehören neben dem Nordhäuser "Waldenserzeichen" der "Mann im Fass" im Brackenheimer Ortsteil Haberschlacht sowie die Skulpturen "Kraniche" und "Mädchen mit Fisch" in Heilbronn.
Hermann Koziol verstarb am 28. August 2011 im Alter von 85 Jahren in Schwäbisch Hall.